Von Pionieren und Familienoberhäuptern
Die Ursprünge unseres Hauses finden sich in der Rathausstraße.
Dort war der elterliche Betrieb von Adolf Schmitt, der in Heidelberg den Beruf des Konditors erlernte und sich ab 1948 Konditormeister nennen durfte.
Eine weitere Leidenschaft von Adolf Schmitt, dem Opa von unserem Küchenchef Alexander Schmitt, war das Kino. Angetrieben von dieser Passion eröffnete er bereits 1930 mit den „Burghof-Lichtspielen“ das erste Tonfilmtheater am Untermain. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Währungsreform eröffnete Adolf Schmitt neben den Burghof-Lichtspielen 1952 das „Kino am Rosengarten“ in Wörth sowie 1958 die „Passage“ in Erlenbach am Main.
Das Gebäude der Burghof-Lichtspiele wurde 2004 abgerissen. Am Aufgang zu den Vorführräumen prangte zuletzt der Schriftzug „Das Kino ist tot. Klingenberg wo ist deine Kultur?“.
Beim letzten Besuch in den heiligen Hallen der Klingenberger Kinogeschichte mutete dieses Statement wie eine Hommage an den Unternehmergeist Adolf Schmitts an.
Im Sommer 1950 eröffnete Adolf Schmitt auf der Ruine Clingenburg die "Burgterrasse" als Lokal - Sommerterrasse, die bald zu einem beliebten Ausflugsziel im Maintal wurde. Das Burgfräulein wurde zum Symbol der Familie Schmitt.
Am 12. Dezember 1970 ist es nach 2-jähriger Bauzeit geschafft, der Restaurant - Neubau wird eröffnet. Auch berühmte Gäste wie Heidi Brühl, Uschi Glas, Elke Sommer, Liesl Christ, Maria und Margot Hellwig, Rudolf Platte oder Ingrid Steeger trugen sich ins Gästebuch ein.
Adolf Schmitt war bis zu seinem 69. Lebensjahr mit großem Engagement in seinen Betrieben tätig. Eine heimtückische Krankheit setzte im März 1981 seinem erfüllten Leben voller Unternehmergeist und Schaffensdrang ein Ende.
Seine Gattin Antonie war bis zum letzten Tag auf der Burgterrasse tätig und verstarb im November 1986.
Die nächste Generation
Den Grundstein für die Nachfolge seines Vaters legte der jüngste Sohn Reinhard Schmitt. Zunächst erlernte er den Beruf des Konditors, besuchte dann die Hotelfachschule und ließ sich in Küchen namhafter Häuser als Koch ausbilden. Sein Weg führte ihn nach Stationen in Aschaffenburg, Frankfurt, Freiburg oder Bad Reichenhall schließlich in den elterlichen Betrieb nach Klingenberg.
Ein wahres Meisterstück vollbrachte er mit seinem Prüfungsstück für sein Meisterexamen 1969 in Würzburg. Reinhard Schmitt hat das Werk – es stellt das schmiedeeiserne Tor des Hanauer Schlosses dar – aus freier Hand gespritzt. Es war aus feinster Schokolade und 120cm breit sowie 60cm hoch.
Er erntete damit ein besonderes Lob von der Prüfungskommission und bestand seine Meisterprüfung mit der Note „sehr gut“. Im April 2001 starb Reinhard Schmitt viel zu früh im Alter von erst 56 Jahren. Besonders seine Schaustücke zu den Premierenfeiern der Clingenburg Festspiele bleiben in Erinnerung.
Mit ungebrochener Kreativität und Leistungsbereitschaft übernahm seine Frau Lieselotte Schmitt das Unternehmen, veranstaltete Themenbrunchs, Restaurantevents, kulinarische Lesungen und führte so das Restaurant durch stürmische Zeiten. Hier finden sich über 700 Jahre später Parallelen zur früheren Herrin der Clingenburg, Guda von Falkenstein. Auch durch Heirat auf die Burg gekommen, musste sie nach dem Tode ihres Mannes Conrad Schenk von Clingenburg, dem Urenkel des Erbauers der Burg Conradus Colbo, Mundschenk des Kaisers Barbarrossa, das Erbe durch schwierige Zeiten führen und für ihre Nachkommen sichern. Dieser Nachkomme legte das Fundament für die Zukunft bereits früh.
Mr. More than Vesper
Das Leben wiederholt sich darin, dass wieder der jüngste Sohn in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters tritt. Im elterlichen Betrieb aufgewachsen war er bereits gewappnet für seine Ausbildung zum Koch, die er im „Hotel-Restaurant Brößler“ in Stockstadt am Main absolvierte.
Er beendete seine Ausbildung mit der Abschlussnote 1,0 und wurde für seine herausragenden Leistungen mit dem Staatspreis der Regierung von Unterfranken ausgezeichnet.
Im Jahr 2021 nutzte Alexander Schmitt den Coronalockdown und absolvierte an Deutschlands ältester und renommiertester Hotelfachschule in Heidelberg die Weiterbildung zum staatlich geprüften Küchenmeister. Er schloss die Weiterbildung als Prüfungsbester des Jahres 2021 der IHK Rhein-Neckar ab. Er reiht sich somit in eine elitäre Reihe von Absolventen ein, zu denen zum Beispiel einer seiner Prüfer, Tristan Brandt oder Sven Elverfeld zählen.
Er gründete das Genussnetzwerk „Alex and friends“ bei dem sich Köche und Genusspartner aus verschiedenen Stationen seines Werdegangs zusammenschlossen und mit Barbecues, Küchenparties, 4-Hands-Dinnern und vielem mehr die Gäste begeistern. Diese Events sind mittlerweile die Highlights in den kulinarischen Kalendern aller Beteiligten.